Ich?
Ich wollte immer schon Journalist werden. Um genau zu sein: Sportjournalist. Ich hasste ihre Fehler, die sie in die Mikrofone sprachen, oder die sie in der Zeitung schwarz auf weiß für die Ewigkeit hinterließen. Und das seit 1968, als ich als 6jähriger mit meiner Mutter die Olympischen Winterspiele in Grenoble im Fernsehen anschaute.
Ich wollte es besser machen. Und nahm nach dem Abitur den kürzesten Umweg. Wurde Praktikant in einer Werbeagentur, und durfte irgendwann meine ersten Texte schreiben. Die natürlich gnadenlos verrissen wurden. Aber irgendwann war der erste Text da, der durchgewunken wurde – na ja vielleicht auch weil der Chef einfach mal früh Feierabend machen wollte.
Ich stieg auf zum Werbesachbearbeiter in einem Verlagshaus. Kam mit Autoren und Lektoren in Berührung. Und schrieb unter anderem auch Werbetexte für Bücher. Irgendwann auch Klappentexte, und dann brauchte die PR-Abteilung meine Unterstützung. Es machte Spaß, es war vielseitig, und längst nicht genug. Ich studierte Marketing an der Werbefachlichen Akademie in Köln, wechselte zu einem PC-Distributor in die Marketingabteilung. Anzeigen, Mailings, Messeauftritte, Pressearbeit, eben Marketing in seiner ganzen Vielfalt.
Ich machte mich selbstständig, schrieb mein erstes Buch – über Flipperautomaten – und kam in den folgenden Jahren mit vielen Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen in Kontakt. Von der kleinen Klitsche bis zum internationalen Konzern spannte sich der Bogen, und mittendrin sogar mal ein gutes Jahr in einer Sportredaktion – ein Traum. „Magic Sport“ konnte nicht allzu lange zaubern, die Geldgeber wollten nicht allzu viel riskieren, aber die Schreiberei hatte mir einige tolle Momente beschert. Den ganz jungen Ronaldo als 17jährigen für den PSV Eindhoven stürmen zu sehen, wie er im Alleingang Bayer Leverkusen auseinander nimmt – für einen Fan der Geißböcke ein doppelter Genuss. Mit Jürgen Klinsmann in London zu reden, über seine Zeit als Fußballer, aber auch seinen Neid zu spüren auf die Kumpels von früher, die Abitur machen konnten und dann das Studentenleben genossen.
Spannende Sachen also, die geschrieben werden wollen. Ebenso spannend präsentiert sich heute
die Wirtschaft. Große Unternehmen, Mittelständler und Kleinbetriebe, die in regionalen Wirtschaftsmagazinen und Portalen mit redaktionellen Beiträgen ihre Visitenkarte abgeben. Diese in Sachen
Pressearbeit zu beraten und zu unterstützen, und sie dann so zu porträtieren, dass der Leser auf eine Reise geschickt wird, die ihm die spannende Welt dieses Unternehmens erleben lässt, das macht
das Besondere am Schreiben, am Journalismus aus.
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